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Erstellen von Wachstumskurven für wachsende Junghunde/Welpen
Studien haben gezeigt, dass sich bei der Ernährung von Welpen und Junghunden (vor allem großwüchsiger Rassen) zwei Hauptprobleme ergeben:
• zu schnelles Wachstum
• unausgeglichene Mineralstoffversorgung (vor allem mit Kalzium und Phosphor)
Eine Studie der Tierärztlichen Fakultät München kam bei 90 zur Ernährungsberatung überwiesenen Junghunden, die bereits klinisch auffällig waren (z.B. Lahmheiten, Stellungsfehler, Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasien, etc.) zu folgendem gleichermaßen interessanten wie erschreckenden Ergebnis:
- ca. 66% waren zu schnell gewachsen
- ca. 60% waren mit Kalzium überversorgt
- ca. 20% waren mit Kalzium unterversorgt!
Zu schnelles Wachstum:
Leider wird die Wachstumsgeschwindigkeit meistens erst überprüft, wenn es schon zu spät ist und die Junghunde im Alter von ca. 6-8 Monaten bereits unter Lahmheiten und Skelettproblemen leiden. Das Hauptproblem liegt darin, dass Welpen ja nicht dick werden, sondern das eventuell vorhandene Überangebot an Futter mit Wachstum kompensieren und somit zu schnell zu schwer bzw. zu groß werden und dabei trotzdem schlank aussehen. Die Wachstumsgeschwindigkeit kann durch die zugeführte Energie, das heißt die Futtermenge, bestimmt werden.
Um den Welpenbesitzern frühzeitig eine konkrete Empfehlung zur Gewichtsentwicklung geben zu können, kann ich anhand des Wurfdatums, des aktuellen Gewichts sowie des zu erwartenden Endgewichts (Richtwert sind die Elterntiere) eine Welpenwachstumskurve erstellen. Daran können sich die Hundebesitzer gut orientieren und durch regelmäßiges Wiegen des Welpen jederzeit überprüfen, ob ggf. die Futtermenge reduziert werden muss, um das Wachstum zu verlangsamen. Die genetisch vorgegebene Größe des Junghundes wird in einem moderaten Tempo erreicht, so dass Längenwachstum UND Tragfähigkeit der Knochen proportional ansteigt und es nicht zu Skelettfehlentwicklungen kommt.
Unausgeglichene Mineralstoffversorgung:
Junge, im Wachstum befindliche Hunde brauchen Kalzium. Aber wieviel? Denn sowohl eine Kalziumüberversorgung wie auch ein Kalziummangel können bei wachsenden Hunden Skeletterkrankungen hervorrufen oder bestehende genetische Veranlagungen verschlechtern. Ein Kalziumüberschuss kann nicht ausgeschieden werden und kann somit zu Störungen des Skelettwachstums führen (z.B. Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasien). Kalziummangel wiederum stört ebenso nachhaltig das Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau des wachsenden Knochens und kann Fehlentwicklungen des Skeletts nach sich ziehen (z.B. Osteoporose).
Während eine Kalziumüberversorgung eher häufig bei der Gabe von Fertigfuttern (Alleinfutter von Trocken- oder Naßfutter) auftritt, ergibt sich ein Kalziummangel zumeist bei selbstgekochten Rationen.
Eine detaillierte Überprüfung der Mineralstoffversorgung (und nicht nur von Kalzium, sondern auch Phosphor, Jod, Mangan, Zink, etc.) sowie der Vitaminversorgung ist nur anhand einer komplexen Rationsberechnung möglich.
Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie sich für Ihren Hund eine Rationsüberprüfung oder -berechnung von mir erstellen lassen möchten.